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Bergheim entwickelt sich ...
3 km östlich von Mödingen, auf einer halbinselartig aus dem Juramassiv vorspringenden Kuppe, liegt das weithin sichtbare BERGHEIM auf ca. 499 Meter über dem Silbersee Meer.
Keine Ortschaft im Landkreis Dillingen besitzt eine solch schöne, das Donautal beherrschende Höhenlage, wie BERGHEIM.
Die vormals eigenständigen Gemeinden Mödingen und Bergheim wurden im Zuge der Gebietsreform am 01.05.1978 zur neuen Gemeinde Mödingen vereinigt.
Unmittelbar am Südfuß dieser Kuppe liegt das Bergheimer Ried, das wohl auf einen ehemaligen Egaulauf zurückgeht. Nachdem die Egau in unmittelbar achchristlicher Zeit ihr jetziges Bett eingenommen hatte, vermoorte das alte Flussbett, so dass im Riedgebiet Torfstiche zufinden sind.
Ende der 70er Jahre wurde das Ried Vogelschutzgebiet.
Die Gründung von Bergheim dürfte wohl in der Zeit der Sesshaftwerdung des alamanischen Stammes im 6./7. Jahrhundert erfolgt sein. Möglicherweise unter fränkischem Einfluss, worauf der Ortsname deutet; er zählt nämlich zu den häufig von den Franken gebrauchten und verliehenen, sogenannten schematischen Heimnamen.
Bergheim war Mittelpunkt eines ziemlich geschlossenen Reichskomplexes, zu dem außer Bergheim auch die Brunnenmühle, Stetten (= Weilerstetten), sowie die abgegangenen Orte Gailhofen und Nordholz gehörten. Diesen Fiskalbezirk hatten zuletzt die Grafen v. Brandenburg und die Marschälle v. Biberbach als Reichslehen inne.
Am 17. August 1280 übergab König Rudolf von Habsburg das Dorf Bergheim dem Kloster Maria-Medingen unter der Bedingung, dass die Grafen Hartmann und Otto von Brandenburg ihren Flecken Dietenheim an der Iller dem Reiche überlassen und vom König als Reichslehen wieder zurückerhalten. Andere vom Reiche lehenbare Güter im Dorf Bergheim und seiner unmittelbaren Umgebung wurden am Aschermittwoch des Jahres 1293 um 250 Pfund Heller von Hildegard von Biberbach, des römischen Königs Marschall, an die Mödinger Klosterfrauen veräußert. Diesen Verkauf bestätigte im gleichen Jahr König Adolf von Nassau und übergab die Güter als ewiges Eigentum dem Kloster. Im Jahre 1330 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer dem Kloster die niedrige Gerichtsbarkeit auch zu Bergheim, so dass Bergheim in der Folgezeit klösterliche Hofmark war. Durch die Säkularisation des Klosters Maria Medingen von 1803 gelangten die Hofmarkrechte an Bayern. Bergheim wurde wie Mödingen 1809 dem Landgericht Dillingen zugeteilt.
Die Pfarrkirche St. Michael stammt in ihrer heutigen Gestalt aus den Jahren 1731 - 1737, ihr Turm mit dem spitzen Helm ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen. Die Pfarrei Bergheim wurde am 26. Mai 1284 durch Bischof Hartmann von Augsburg dem Kloster Maria Medingen inkorporiert.
Auf dem Bergrücken nördlich vom Ort erhebt sich auf dem höchsten Punkt der Anhöhe die weithin sichtbare Antoniuskapelle mit einer schönen Aussichtsplattform.
Im Jahre 1560 zählte Bergheim 1 2/3 Höfe und 41 ½ Huben, welche von 32 Bauern bemeiert wurden, und 23 Sölden. 1818 bestand das Dorf aus 102 Häusern. 1961 hatte Bergheim 137 Wohngebäude.
Durch Erschließung von attraktiven Baugebieten hat Bergheim bis 1990 einen enormen Zuwachs erhalten.
Südlich von Bergheim am Bergfuß und am Übergang zum Bergheimer Ried liegt die Beutenmühle, welche 1480 erstmals sicher als Beytten genannt wird. Grundherrschaftlich gehörte sie zum Kloster Maria Medingen.
2 km leicht nordöstlich von Bergheim liegt die Brunnenmühle, die 1293 erstmals als Brunnun genannt wird und mit ihrem Namen auf die Lage am Ursprung einer Quelle deutet. Sie gehörte zum Reichsgutskomplex Bergheim und kam mit diesem 1293 an das Kloster Maria Medingen.
Abgegangen ist nördlich von Bergheim auf dem Bergrücken der Ort Nordholz. Er bestand aus mehreren Anwesen, die im Laufe des Spätmittelalters aufgelassen wurden.
Wie Nordholz gehörte auch das zwischen Bergheim und der Brunnenmühle abgegangene Gailhofen zum Bergheimer Fiskalbezirk und gelangte ebenfalls 1293 an das Kloster Maria Medingen. Es zählte mehrere Anwesen und wurde im Spätmittelalter aufgelassen und von Bergheim aus bemeiert
Einen teilweise anderen Weg nahm der Besitz zu Stetten, der gleichfalls zum Bergheimer Reichsgutkomplex gehörte.
In diesem Stetten, das nicht identisch ist mit der Einöde Stettenhof in der Gemarkung Mödingen sondern höchstwahrscheinlich östlich von Bergheim abgegangen ist, war schon um 1281 das Kloster Kaisheim begütert. Ein anderer Anteil am Grundbesitz zu diesem Stetten kam 1293 mit Bergheim an das Kloster Maria Medingen.
Zur Unterscheidung von dem Stettenhof bei Mödingen wurde das später abgegangene Stetten „Weilerstetten“ genannt.
Auf dem Platz, auf dem der Ort einst gestanden hat, deutet vielleicht der Flurname Hofstetter Wiesen in der Bergheimer Flur.